Carsharing Elektroauto Flinkster

Carsharing und Elektroauto: Modernes Mobilitätskonzept

Carsharing und Elektroautos? Gefühlt gehören diese beiden Schlagworte zusammen, die Realität in Deutschland sieht jedoch anders aus. Viele Menschen assoziieren mit dem Begriff Carsharing automatisch Dinge wie Elektromobilität und/oder Nachhaltigkeit.

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Carsharing und Elektroautos für mehr Nachhaltigkeit

Gefühlt gehören diese Schlagworte auch zusammen, denn zwischen diesen Bereichen herrscht eine gewisse Zielharmonie. Vor allem in Europa erhofft man sich viel von den Themen Carsharing und Elektromobilität, beide Branchen werden als Bestandteil eines gesamthaften, modernen Mobilitätskonzepts betrachtet, die idealerweise gemeinsam wachsen und voneinander profitieren.

Auch Deutschland hat sich ehrgeizige Ziele in Sachen Elektromobilität gesetzt, bis 2020 sollen eine Million Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs sein. Wie ambitioniert diese Zahl ist wird einem deutlich wenn man sich vor Augen hält, dass zum 1. Januar 2012 der Bestand an rein batterieelektrischen Autos 4.541 betrug. Und wer jetzt glaubt, dass 2012 ein überdurchschnittliches Jahr war, den müssen wir leider enttäuschen.

Vergangenes Jahr wurden lediglich rund 3.000 Elektroautos neu zugelassen. Schon längst bezeichnen Industrie und Experten die ausgegebenen Zielwerte als utopisch. Daimler-Chef Dieter Zetsche ist überzeugt, dass das wirtschaftspolitische Ziel ohne weitere Impulse nicht zu schaffen ist.

„Wir sagen, wenn man bei dem Ziel bleiben will, eine Million in 2020 zu erreichen, wird man an den Randbedingungen noch mehr tun müssen“

Carsharing Elektroauto car2go
smart fortwo electric drive: Elektro-Smart im Einsatz bei car2go (Quelle: DAIMLER)

Dennoch hält die deutsche Politik an ihren Zielen fest. Die private Nachfrage nach Elektrofahrzeugen in Deutschland ist quasi nicht vorhanden. Hauptgrund hierfür sind insbesondere „Kinderkrankheiten“ wie z.B. die Leistung und Reichweite welche letztendlich mit der technologischen Entwicklung von Speichern (Akkus) zusammenhängen. Elektrofahrzeuge sind stand heute schlichtweg zu teuer im Vergleich zu einem „konventionellen“ Fahrzeug.

Elektroautos im Carsharing

Gerade vor dem Hintergrund der technischen Probleme hat man sich vom Einsatz von Elektrofahrzeugen im Carsharing sehr viel erhofft, denn die klassische Nutzung eines Carsharing-Fahrzeugs kommt E-Autos deutlich mehr entgegen als die private Nutzung. Die Fahrzeuge werden in der Regel für kürzere Strecken bzw. Fahrtzeiten gemietet (gerade in Großstädten) und die Fahrzeugleistung steht nicht zwingend im Vordergrund. Darüber hinaus kann man vor allem beim stationsgebundenen Carsharing einfache Infrastrukturlösungen für Ladestationen umsetzen.

Auch die ersten Erfahrungen mit E-Autos im Carsharing verliefen positiv, was sich auch in den  Aussagen von car2go-Sprecher Andreas Leo wiederspiegelt.

„Die Kunden nehmen die Elektrofahrzeuge begeistert an. Die, die gefahren sind, lieben es“

Carsharing Elektroauto Flinkster
Mitsubishi i-MIEV: Batteriebetriebenes Elektroauto in der Flotte von Flinkster (Quelle: DB)

Doch der große „E-Boom“ im Carsharing ist ausgeblieben. Die Fahrzeugflotten sind sehr stark fragmentiert und variieren von Anbieter zu Anbieter. So hat z.B. car2go rd. 350 Elektroautos deutschlandweit im Einsatz, bei einer Gesamtflotte von 3.000 Fahrzeugen. Bei Flinkster setzt man zwar auf eine große Vielfalt mit fünf verschiedenen Modellen, aber bei 2.800 Fahrzeugen sind es gerade einmal 100 Elektrofahrzeuge. DriveNow plant für 2013 knapp 60 Elektroautos in München und Berlin an den Start zu bringen.

Auch neue Anbieter wie Multicity, das erste deutsche Carsharing-Projekt nur mit Elektroautos, ist vergangenes Jahr mit einer überschaubaren E-Flotte von 100 Fahrzeugen in den Markt eingestiegen. Bisher handelt es sich beim Einsatz von Elektrofahrzeugen viel mehr um Insellösungen, die sich dazu noch auf wenige Städte konzentrieren und letztendlich nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sind. Ohne entsprechende regulatorische Rahmenbedingungen und ein stärkeres Engagement der gesamten (deutschen) Automobilindustrie werden die 2020-Ziele deutlich verfehlt.

Über den Gastautor

Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von carsharingblog.de, ein Blogprojekt welches Anfang des Jahres online gegangen ist und seine Leser/-innen täglich mit aktuellen Informationen und Nachrichten rund um das Thema Carsharing in Deutschland versorgt.

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Ein Kommentar

  1. Naja vielleicht erreichen wir bis 2020 noch die eine Million Grenze. Die Bundesregierung muss dazu aber mehr Geld in die Hand nehmen. Trotz der geringen Förderung bringen immer mehr Hersteller Elektrofahrzeuge auf den Markt.
    Der E-Smart von Daimler ging schon im Herbst 2012 in Serie.
    Mitte des Jahres bringt Mitsubishi das erste Hybridmodell auf den deutschen Markt mit Plug-in-Antrieb.
    Der elektrisch angetriebene BMW i3 kommt im Herbst 2013 auf den Markt und soll durch eine Leichtbaukarosserie genauso viel wiegen wie Fahrzeuge mit herkömmlichem Antrieb. Die Reichweite soll bei rund 160 Kilometern liegen. Der Preis des i3 beträgt unter 40.000 Euro.

    Quelle: https://www.marktundmittelstand.de/themen/nutzfahrzeuge/alternative-antriebe-bekommen-2013-schub-1175321/

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