Titelbild Erdgas CNG

Umrüstung von Gebrauchtwagen auf Erdgas (CNG): Umrüsten und Sparen

Angesichts der steigenden Benzinpreise wird eine Umrüstung herkömmlicher Ottomotoren auf den Betrieb mit Erdgas immer attraktiver. Neben der flüssigen Variante LNG ist CNG (Compressed Natural Gas) eine von zwei Kraftstoffalternativen zu Benzin. Grundsätzlich ist eine Umrüstung auf den Betrieb mit Erdgas zwar unter hohen Aufwand auch bei Dieselmotoren möglich, wirtschaftlich ist sie jedoch unrentabel.

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CNG-Anlage in Gebrauchtwagen einbauen

Vor der Umrüstung eines Fahrzeugs auf Erdgasbetrieb sollte man unbedingt berücksichtigen, dass mit dieser die Herstellergarantie auf den Motor und eventuell sogar auf Antriebsteile erlischt. Daher ist der Abschluss einer Zusatzversicherung für Garantieleistungen ratsam. In unserer Marktübersicht für Neuwagen mit Erdgas (CNG) haben wir viele Fahrzeuge aufgeführt, die bereits vom Werk aus mit einer Erdgasanlage ausgestattet sind.

Umrüstung von Autos auf Erdgasantrieb

Eine Umrüstung von Ottomotoren auf den Betrieb mit Erdgas ist relativ einfach und kann von einem qualifizierten Fachbetrieb problemlos durchgeführt werden. Leider können Motoren mit Benzindirekteinspritzung momentan noch nicht umgerüstet werden, dies soll aber in naher Zukunft ebenfalls möglich werden. Finanziell schlägt eine Umrüstung auf CNG-Betrieb je nach Fahrzeug mit 3000,00 Euro bis 5000,00 Euro zu Buche. Laut ADAC kann man mit folgender Formel die Fahrtstrecke bis zur Amortisation errechnen:

Erdgas CNG Kosten Amortisationsdauer Formel
Erdgas (CNG): Wann amortisiert sich eine Erdgas-Anlage? Formel zur Berechnung der Amortisationsdauer einer CNG-Anlage

Wie funktioniert das Umrüsten auf Erdgas (CNG)?

Um einen Ottomotor mit CNG betreiben zu können, müssen das Zuleitungssystem zum Saugrohr, das Motormanagement sowie der Ventiltrieb geändert werden. Diese Maßnahmen wirken dem erhöhten Verschleiß an den Ventilsitzringen sowie der stärkeren thermischen Belastung der Auslassventile entgegen. Darüber hinaus muss auch ein entsprechender Gastank verbaut werden.

Heutzutage werden hierfür meist spezielle EU-genormte Kunststoffflaschen verwendet, die entweder unterflurig oder aber im Kofferraum platziert werden. In diesen Tanks wird CNG mit einem Druck von 200 bar gespeichert. Komplexe Sicherheitsvorrichtungen sorgen auch im Falle eines Unfalls für die reibungslose Funktion des Tanks sowie des Zuleitungssystems. Erdgasfahrzeuge können monovalent oder bivalent betrieben werden, d. h., dass sowohl ein Betrieb ausschließlich mit Erdgas als auch das Umschalten zwischen Erdgas und Benzin möglich ist.

VW Touran 1.4 TSI EcoFuel: Beispiel Aufbau Erdgasanlage im Fahrzeug (Quelle: VW)
VW Touran 1.4 TSI EcoFuel: Beispiel Aufbau Erdgasanlage im Fahrzeug (Quelle: VW)

Zulassung nach der CNG-Umrüstung

Wie jeder andere Umbau muss auch die Umrüstung auf Erdgas vom TÜV abgenommen und in den Kraftfahrzeugbrief und Kraftfahrzeugschein eingetragen werden, um ein Erlöschen der Betriebserlaubnis zu verhindern. Nachrüstanlagen sollten eine Genehmigung nach ECE-R 115 haben, da diese keiner Einzelabnahme bedürfen.

Nach dem Umbau wird das Fahrzeug einer Gas-Systemeinbau-Prüfung (GSP) unterzogen. Diese wird von amtlich anerkannten Sachverständigen sowie Prüfingenieuren durchgeführt und kostet rund 100,00 Euro. Im Anschluss an diese Prüfung wird der Umbau der Zulassungsbehörde gemeldet und in die Fahrzeugpapiere eingetragen.

Wartung nach der Erdgas-Umrüstung

Bei erdgasbetriebenen Fahrzeugen wird im Rahmen der Hauptuntersuchung sowie nach jedem Unfall eine Gas-Anlagen-Prüfung durchgeführt. Die Kosten für diese Überprüfung liegen zwischen 20,00 Euro und 26,00 Euro. Sollten bestimmte Teile ausgetauscht werden müssen, findet man diese Ersatzteile auch in zahlreichen Internetshops.

Ältere Gastanks aus Stahl, die noch gemäß der Druckbehälterverordnung zugelassen wurden, müssen spätestens alle fünf Jahre (ggf. alle zehn Jahre, wenn diese korrosionsgeschützt im Fahrzeug untergebracht sind) im Rahmen einer Tankprüfung vom TÜV begutachtet werden. Die Composite-Tanks aus Verbundwerkstoffen (beispielweise mit Kohlefaser verstärktes Aluminium) müssen je nach Fahrzeugtyp alle 3 bis 5 Jahre vom TÜV geprüft werden. Da für die Tankprüfung der Ausbau der Tanks unausweichlich ist, entstehen Kosten von bis zu 600 Euro.

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